Unsere Chronik
Der gesamte Verein dankt vielen ehemaligen und heutigen Sportkameraden aus der Stadt Welzow, sowie dem „Heimatverein“ herzlich für die Unterstützung bei der Zusammentragung der Daten für die Erarbeitung dieser Chronik.
... rettete die Fahne der Arbeitersportler aus Welzow vor der Vernichtung durch SS-und SA Banditen. Trotz Haussuchungen in Ihrem Elternhaus in der Berliner Straße 19 und mehrmaligen Verhör hielt Sie das Versteck von 1933 bis 1945 geheim.
zur 2. Arbeiter-Olympiade. Wien im Juli 1931
und Meister der Aufstiegsspiele zur Landesklasse
... rettete die Fahne der Arbeitersportler aus Welzow vor der Vernichtung durch SS-und SA Banditen. Trotz Haussuchungen in Ihrem Elternhaus in der Berliner Straße 19 und mehrmaligen Verhör hielt Sie das Versteck von 1933 bis 1945 geheim.
1903
Am 11. Juli wurde die erste öffentliche Versammlung durchgeführt. 41 Turner traten dem Arbeiter-Turn-Verein bei. Zum 1. Vorsitzenden wurde Ernst Pohling gewählt. Damit hatte Welzow den ersten „Arbeitersportverein.“
1906
Die Turnübungen wurden auf dem Hof des Sportkameraden Roi durchgeführt. Zum 3. Stiftungsfest fand ein Propagandaumzug durch Welzow statt.
1907
Am 7. März wurde das Grundstück Schabrick, Cottbuser Straße, für 3000,00 Mark als Turnplatz gekauft.
1909
Der Fußballklub „Borussia“ wird gegründet.
1909 – 1918
Der Fußballklub existiert als bürgerlicher Verein ohne Anschluß an eine Sportgruppe. Der Fußballplatz befand sich auf dem Gelände des heutigen Jahnplatzes.
1911
Der Verein wird wegen „Übertretung des Volksschul-unterhaltungsgesetzes“ angezeigt. An einer Turnstunde im Model’schen Lokale hatten jugendliche Personen „unter 18 Jahren“ teilgenommen.
1912
Die Vorsitzenden der Turnvereine Spremberg, Welzow und Heinrichsfeld wurden zu je 1,00 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Verein wird für „politisch“ erklärt. Am 8. Juli wurden die Vereinein der Berufungs-verhandlung in Cottbus von Karl Liebknecht verteidigt. Er erreichte für die Arbeiter-Turn-Vereine Freispruch.
1913
Am 5. Januar schlossen sich die Arbeiterturner und Radfahrer zum Arbeiterturn- und Sportverein zusammen.
1914
Das Statut und die Mitgliederliste wurden beim Gemeindeamt abgegeben.
1918
18 Turnkameraden fanden im 1. Weltkrieg den Tod.
1918 – 1919
Im Zuge der revolutionären Ereignisse ging der Fußballklub zum organisierten Arbeitersport über. Daraufhin wurde ihm die Nutzung des Fußballplatzes verboten.
1920
Man spielte kurzfristig auf dem damaligen Heidegelände gegenüber dem Lichtspielhaus „Skala“. Später pachtete man das Heidegelände längs des Bahnsdorfer Weges und behauptete diesen Platz bis zur Auflösung des Vereins 1933.
1921
Der Verein führte Serienspiele mit drei Männer- und einer Jugendmannschaft in der Märkischen Spielvereinigung durch.
1921 – 1923
Die wachsende Inflation, damit verbundene finanzielle Schwierigkeiten und die Platzfrage waren große Probleme für den Verein.
1922
Der Turnkamerad Paul Schäfer wurde zum Vorsitzenden des Vereins gewählt.
1925
Der Turnkamerad Fritz Sawall wurde Vorsitzender des Vereins. Das Vereinsguthaben wurde von der Vereinsbank abgehoben und im Konsumverband angelegt.
1926
Der Bau einer Sportbaracke wurde genehmigt. Zur Finanzierung wurde ein Darlehen von 1.050,00 Mark aufgenommen. Außerdem wurden Anteilscheine an Mitglieder verkauft.
1927
Das Darlehen wurde zurückgezahlt; das Borussiaheim war schuldenfrei. Am 13. und 14. August fand der Reichsarbeitersporttag, kurz „Rast“ genannt, statt. Der Verein kaufte einen Platz am Lindchener Weg für 4.500,00 Mark. Das Geld wurde dem Verein von der Gemeinde geliehen. Später tauschte der Verein diesen Platz gegen den linken Teil der heutigen Alfred-Scholz-Kampfbahn ein. Das Spielfeld, in der Größe von 100 x 65 m und eine Laufbahn von 400 m wurden angelegt.
1928
Borussia bildet die Sportabteilungen „Leichtathletik“ und „Handball“. Am 28. Oktober 1928 wurde der Sportgenosse Alfred Scholz ermordet. Im gleichen Jahr wurden auf dem Sportplatz ein Geräteschuppen, eine 35 m lange Kolonnade und der Abort neu errichtet. Für Baumaßnahmen auf dem Sportplatz und des Turnheimes wurde eine Hypothek von 16.000,00 RM aufgenommen. Am 18. August wurde das 25. Stiftungsfest, verbunden mit der Sport- Haus- und Sportplatzweihe, durchgeführt.
1929
Der Verein heißt ab dem 01.01.1929: Sportverein „Borussia 09“ Welzow.
1930
In einer Generalversammlung wird die Verschmelzung mit dem Arbeiterturn- und Sportverein durch Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Schachklub möchte dem Verein als Sparte beitreten, muß es aber wegen zu hoher Monatsbeiträge (1,00 RM) ablehnen.
1932
Das Turnheim wurde um einen Anbau von 6 x 8 m vergrößert. Außerdem wurden Wirtschaftsräume angebaut. Die Mitgliederzahl betrug am Jahresende 172. Zur Finanzierung wurde ein Darlehen in Höhe von 3000,00 RM von der Radeberger Brauerei aufgenommen.
1930 – 1932
Durch die Aufspaltung in mehrere Abteilungen konnte nicht mehr an die guten Leistungen der Vorjahre angeknüpft werden. Die Auseinandersetzungen mit dem aufkommenden Nationalsozialismus nahmen zu.1932tritt Borussia aus dem Sportkartell aus.
1933
Am 1. Juli fand die letzte Monatsversammlung statt. 64 Mitglieder waren anwesend; der Verein wurde aufgelöst. Der vorhandene Kassenbestand wurde der Beschlagnahme entzogen. Dazu zog man im Zollhaus Bahnsdorf eine letzte Veranstaltung auf. Beim letzten Spiel wurde der 1. Vorsitzende Max Hartnick verhaftet und der Verein durch die Nazis als aufgelöst erklärt.
1945
Im Juni wird Arthur Starke mit der Bildung eines Kultur- und Sportausschusses beauftragt. Am 19. August findet die erste ordentliche Funktionärsversammlung statt. Aufbauend auf die klassenbewußte Tradition der Vorkriegszeit gibt sich der Verein den Namen Jugendbewegung für Kultur und Bildung, Spiel und Sport – Verein „Borussia 09“ Welzow N/L.
1949
Die Fußballer erkämpfen den Aufstieg in die Landesklasse. Im FDGB-Pokal gelangte man unter die letzten 8 Mannschaften. Der Vereinsnamen wurde in ZSG Welzow umgewandelt.
1950
Der Verein erhält den Namen Betriebssportgemeinschaft BSG „Aktivist Welzow“.
1955
Die Sektion „Kegeln“ wird gegründet. Am 1. Mai besiegten die Fußballer Dynamo Berlin mit einem Endstand von 5 : 1.
1956
Die Sektion „Schach“ wird gegründet. 1959 Die Fußballer stiegen in die DDR-Liga II auf. 1964 Manfred Schaal belegte bei den Deutschen Einzelmeisterschaften im Gewichtheben den 1. Platz im Federgewicht. In Spremberg fand die erste Kreis-, Kinder- und Jugendspartakiade statt.
1965
Die Sektion „Billard“ wurde gegründet. Die Fußballer stiegen zur Bezirksliga auf und wurden FDGB-Bezirkspokalsieger.
1967
Im Kulturhaus Alfred Scholz fand eine Turnwerbeveranstaltung mit Gästen vom SC Dynamo Berlin und SC Roter Stern Prag statt. In der Riege des SC Dynamo Berlin standen Karin Janz und Birgit Radochla.
1970
An das Sportlerheim auf der Alfred-Scholz-Kampfbahn wurde ein Billardzimmer angebaut. Der Spielmannszug wurde in den DTSB aufgenommen.
1972
Ramona Huth, von der Sektion Volleyball, wurde zum TSC Berlin delegiert.
1973
In Welzow fanden die III. DDR-Mehrkampfmeister-Schaften der männlichen Jugend im Kegeln statt. 4 Welzower Turner nahmen an der Sportschauübung „Turnerjugend“ bei den X. Weltfestspielen teil.
1974
Bernd Schulz wurde zum BFC Dynamo Berlin delegiert und dort mehrfacher DDR-Meister.
1979
Die Betriebssportgemeinschaft gestaltet eine Sport-Woche anläßlich „70 Jahre Arbeitersport“ in Welzow.
1982
Die Sektion „Kegeln“ ist Ausrichter der DDR-Nachwuchsmeisterschaften.
1983
Zur 700-Jahr-Feier der Stadt Welzow finden attraktive Sportveranstaltungen statt. Die Billardspieler stiegen in die Bezirksliga auf.
1986
Mike Wendt belegte bei den DDR-Meisterschaften im Billard den 4. Platz.
1987
Die Sektion Kegeln ist Ausrichter der Bezirkseinzelmeisterschaften im Nachwuchs. Die Frauenmannschaft wurde Meister in der Bezirksliga. In den Aufstiegsspielen zur Oberliga scheiterten sie nur knapp.
1988
Vom 24. Juni bis 4. Juli fand eine Sportwoche zum 60-jährigen Jubiläum des Arbeitersportes in Welzow statt. Im Herbst fanden die Wahlen im DTSB der DDR statt.
Derzeit arbeitet der WSV „Borussia 09 e.V.“ an der Erstellung der Sport-Chronik der Nachwendezeit. Wir möchten an dieser Stelle alle Bürgerinnen und Bürger, sowie alle Sportkameradinnen und Sportkameraden der Stadt Welzow und der umliegenden Orte bitten:
Sollten Sie über Fotos und Dokumentationen zur Geschichte des WSV „Borussia 09 e.V.“ verfügen,
so stellen Sie uns diese bitte (auch leihweise)
zur Verfügung.
Der Verein, die Geschichts- und Sportinteressierten werden es Ihnen danken.
Der Vorstand des WSV „Borussia 09 e.V.“